Nymi Wearables: die Maschinenauthentifizierung am Handgelenk

Der Zugriff auf Räume, Maschinen oder andere Geräte muss heute streng kontrolliert werden. Es geht um Datenintegrität und vor allem um Sicherheit. Dabei spielt natürlich der Zeitfaktor eine erhebliche Rolle, schließlich soll die Maschinenauthentifizierung im Bereich Industrie 4.0 sowie in allen anderen Anwendungsbereichen möglichst zeitsparend erfolgen. Dies stellt eine nicht unerhebliche Herausforderung dar, besonders dann, wenn es um sensible Bereiche innerhalb einer Firma geht, beispielsweise Räume mit besonderen Anforderungen an die Hygiene oder Sicherheit. Hier kommen bereits zahlreiche Identifikationsverfahren zum Einsatz, darunter auch biometrische Verfahren oder die klassischen Authentifizierungsmethoden mithilfe von Kennwörtern oder PIN-Nummern. Einen ganz anderen Weg geht die Nymi Enterprise Edition mit dem Nymi Wearable Band. Dieses neue System zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit bei einem gleichzeitig sichergestellten Datenschutz auch in modernen Firmen aus.

Was sind Nymi Wearables?

Wie funktionieren die so genannten Nymi Wearables überhaupt und wie werden sie angewendet? Es handelt sich um ein kleines Armband, das verschiedene Faktoren einer Authentifizierung miteinander vereinigt, darunter zum Beispiel folgende Verfahren:

– die biometrische Authentifizierung mithilfe der so genannten „Liveness Detection“ (Lebendigkeitserkennung mithilfe des Herzschlages)
– die Datenverschlüsselung von Benutzerdaten des Trägers
– eine einfache Endverbrauchertechnologie mit der Möglichkeit der Einrichtung des Systems in wenigen Minuten

Es handelt sich tatsächlich um eine recht innovative Lösung mit der Kombination mehrerer Authentifizierungsverfahren bei gleichzeitiger Schnelligkeit während der Authentifizierung. Der Zugriff auf Geräte, Anwendungen, Räume und nicht zuletzt auch Maschinen soll damit sicherer und gleichzeitig so einfach wie möglich für die autorisierten Benutzer anwendbar sein. Es handelt sich um eine so genannte Multifaktorauthentifizierung, wobei das Band alleine nicht ausreicht, um sich Zutritt zu Maschinenbereichen oder Räumen zu verschaffen. Der jeweilige Träger muss das Band angelegt und systemkonform eingerichtet haben, damit es überhaupt funktioniert. Eine bestehende Infrastruktur eines Unternehmens wird dabei mit der digitalen Identität des jeweiligen Mitarbeiters verbunden.

Die Einrichtung und Aktivierung des Systems

Die Nymi Wearables sind laut Angaben des Herstellers sehr schnell in etwa fünf Minuten eingerichtet, wobei natürlich die Einrichtung für jeden Mitarbeiter nur einmal durchgeführt werden muss. Während der Einrichtung werden die jeweiligen Benutzerdaten mit denen in der existierenden Infrastruktur des jeweiligen Unternehmens verknüpft. Die Kommunikation des Armbandes erfolgt mithilfe von NFC (Near Field Communication = Nahfeldkommunikation) und Bluetooth. Für die Aktivierung des jeweiligen Systems ist es erforderlich, dass der jeweilige Mitarbeiter das angelegte Band in die Nähe des jeweiligen Systems hält. Es findet also keine Berührung zur Authentifizierung des Mitarbeiters statt, dabei erfolgt die Autorisierung sehr schnell in einer bis zwei Sekunden.

Die schnelle Authentifizierung sorgt für eine enorme Zeitersparnis

Mithilfe dieser schnellen Authentifizierungsmethode kann eine enorme Zeitersparnis erreicht werden. Verschiedene Unternehmen haben die Armbänder bereits im Einsatz und bestätigen die zeitsparende Authentifizierung, die mit diesem neuen System wesentlich schneller erfolgen kann als beispielsweise mit Passwörtern, PINs, biometrischen Zugangsverfahren oder Kombinationen aus diesen Verfahren. Die Sicherheit ist ebenfalls relativ hoch, da keine Passwörter mehr sichtbar für Dritte eingegeben werden müssen oder ein zusätzlicher Zeitaufwand durch falsche Passworteingaben notwendig wird.

Vorteile der Nymi Wearables gegenüber anderen Authentifizierungsmethoden

Die Unternehmen, die probeweise die Nymi Wearables einsetzen, berichten von einigen Vorteilen der Systeme, die auch vom Hersteller der Nymi Wearables beworben werden. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

– Es können keine Zugangsdaten wie beispielsweise Passwörter mehr verloren gehen, vergessen oder gestohlen und missbraucht werden.
– Die Authentifizierung funktioniert schneller als die meisten Eingabeverfahren oder biometrischen Zugangsverfahren.
– Das Band muss sich für die Benutzung am Handgelenk des jeweiligen Benutzers befinden, sonst funktioniert es nicht.
– Das System eignet sich sehr gut für Umfelder, in denen beispielsweise Handschuhe, Schutzmasken oder Schutzbrillen getragen werden müssen und in denen aus diesem Grund andere biometrische Authentifizierungsmethoden nicht geeignet sind.
– Die Armbänder arbeiten sogar unter der Schutzkleidung, wie diese für bestimmte Maschinenbereiche oder Firmenräume notwendig ist.
– Die Nymi Wearables sind universell einsetzbare Authentifizierungslösungen, beispielsweise zum Öffnen von Türen, zur Bedienung von Automaten oder sogar zum Erfassen der Arbeitszeit in Produktionshallen oder an Maschinen.
– Hohe Sicherheitsstandards sorgen für einen intelligenten Umgang mit sicherheitsrelevanten Daten oder biometrischen Daten der Benutzer.
– Die Daten können jederzeit wieder vom Band gelöscht werden, eine Speicherung in zentralisierten Datenbanken ist nicht notwendig.
– Eine zusätzliche Authentifizierung eines Nutzers mithilfe des Fingerabdrucks ist auch möglich. Diese sorgt für einen weiteren Sicherheitsvorteil.
– Die dabei benutzten Fingerabdrücke werden nicht auf dem Band gespeichert, sondern lediglich in Form von Fingerprint Templates, Daten, die nicht in einen reellen Fingerabdruck zurückgerechnet werden können.

Sehr gut geeignet für Schutzräume oder Reinräume

Die Nymi Wearables eignen sich sehr gut für den Einsatz in bestimmten Bereichen mit besonderen Hygieneanforderungen, wie dies bereits im vorangegangenen Bereich unter den Vorteilen erläutert wurde. Hier können viele andere Authentifizierungsverfahren mithilfe biometrischer Daten nur sehr umständlich verwendet werden, beispielsweise die Verwendung von Fingerabdrücken oder dem Irisscan sowie die Gesichtserkennung. Wenn beispielsweise eine umfangreiche Schutzkleidung getragen werden muss (Handschuhe, Gesichtsmasken oder Ähnliches), können viele dieser Verfahren nicht ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden. Da der Scan der biometrischen Daten des Armbandes führungslos und auch unter der jeweiligen Schutzkleidung getragen verwendet werden kann, funktionieren die Armbänder auch in diesen Bereichen. Die Armbänder sind also nicht nur Alternativen, sondern auch interessante Möglichkeiten für die Benutzung in diesen Bereichen, was vor allem für moderne Pharmaunternehmen oder Laboratorien von Vorteil ist. Wichtig ist dabei die Herstellung der entsprechenden Sicherheitsstandards, die mit dem modernen System gegeben ist, gegebenenfalls auch in Kombination mit anderen Authentifizierungsverfahren, die in solchen Bereichen zum Einsatz kommen können.

Nicht nur für den Einsatz in Maschinenbereichen geeignet

Der Einsatz der Nymi Wearables ist nicht nur im Bereich Industrie 4.0 oder für die Maschinenauthentifizierung denkbar, sondern in zahlreichen anderen Anwendungsszenarien. Nahezu alle sicherheitsrelevanten oder benutzergebundenen Systeme lassen sich damit öffnen oder aktivieren. Sogar die Zahlung (beispielsweise in der Kantine) ist möglich. Auch der Einsatz in Produktionshallen ist denkbar, beispielsweise bei der Implementierung digitaler Signaturen oder durch die Speicherung elektronischer Chargenprotokolle. Es stehen zahlreiche Integrationsmöglichkeiten bereit. Viele Lösungen von namhaften Herstellern wie Rockwell, SAP, Siemens oder Werum lassen sich in die Systeme integrieren, außerdem Sicherheitsstandards in modernen Laboratorien. Ein weiteres, ebenfalls zunehmendes Anwendungsgebiet ist das Entsperren von Computersystemen wie zum Beispiel Biolock SAP oder Windows Hello sowie zahlreiche andere Systeme. Die Nymi Wearables lassen sich relativ einfach in verschiedene bestehende Systeme integrieren, auch eine ausreichende Kompatibilität mit dem FIDO-Standard (FIDO = „Fast Identity Online“, eine schnelle Überprüfung der Identität bei digitalen Verbindungen) ist gegeben. Der Hersteller des Armbandes arbeitet mit vielen führenden Anbietern aus diesen Bereichen zusammen, was eine gute Integrität der Systeme möglich macht. Die biometrischen Daten der Nutzer werden ausschließlich auf dem Band gespeichert, eine durchaus beabsichtigte Vorgehensweise, die aus mehreren Gründen erfolgt:

– Die Benutzer können die Daten jederzeit selbst löschen, wenn sie nicht mehr benötigt werden.
– Eine zentrale Speicherung in Datenbanken ist dadurch nicht mehr notwendig.
– Es besteht keine Gefahr mehr, dass eine Datenbank gehackt und die Daten in falsche Hände gelangen können.
– Selbst bei der Benutzung des Sensors wird kein Fingerabdruck mehr gespeichert.

Nymi Wearables als zukunftssicheres System zur Authentifizierung

Es handelt sich also um ein durchaus zukunftsfähiges System, das zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Authentifizierungsmethoden bietet. Die einfache Integrierbarkeit des Armbandes in bestehende Systeme ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil, ebenso wie die schnelle Authentifizierung und Einrichtung der Systeme. Die Nymi Wearables sind also schon jetzt mehr als Geheimtipps für alle IT-Systeme oder Maschinenlösungen, die hohe Sicherheitsstandards, eine einfache Bedienung und einen schnellen Zugriff auf die Systeme erforderlich machen.