Was ist Process Mining und welche Vorteile bietet es?

Process Mining ist ein Bereich des Prozessmanagements, der heute immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es geht bei diesem Prozess darum, anhand digitaler Spuren in Informationssystemen Geschäftsprozesse zu rekonstruieren und damit Geschäftsvorgänge auszuwerten. Genauer gesagt geht es um eine bestimmte Disziplin der Geschäftsdatenanalyse, die dazu dienen soll, bestimmte Bereiche in einem Geschäftsmodell zu verbessern bzw. zu optimieren.

Daten nutzen, um Geschäftsvorgänge zu optimieren

Die Optimierungsmethode basiert darauf, dass alle in einem Unternehmen stattfindenden Geschäftsvorgänge Spuren in einem IT-System hinterlassen. Im Laufe der Zeit fallen so jede Menge Daten an, die sinnvoll genutzt werden sollen, statt sie einfach als Datenleichen in Computersystemen abzuspeichern. Die Daten sollen genutzt werden, um Geschäftsvorgänge zu analysieren. Dabei ist es wichtig, nur die jeweils relevanten Daten in einem verfügbaren IT-System zu nutzen, um einen Optimierungsprozess zu starten. Der Vorgang des Process Mining kann für folgende Bereiche verwendet werden:

  • Zu Beginn kann der Prozess genutzt werden, um eine eingehende Analyse durchführen, um Datenbestände zunächst zu erfassen und zu analysieren.
  • Process Mining ist auch geeignet und wird verwendet, um Benchmarking zu betreiben, also verschiedene Herstellungsprozesse oder Geschäftsvorgänge zu vergleichen, um Leistungsdefizite aufzudecken.
  • Die Entwicklung verschiedener Geschäftsprozesse kann regelmäßig überwacht werden.
  • Die daraus gewonnenen Daten werden verwendet, um gemeinsam mit mehreren Geschäftsabteilungen an Verbesserungen zu arbeiten.

Process Mining gewinnt zunehmend an Bedeutung

Es handelt sich um eine noch relativ neue Disziplin im Prozessmanagement. Dennoch ist die datenbasierte Geschäftsoptimierung ein Vorgang, der zunehmend an Bedeutung gewinnt und in den verschiedensten Sektoren eines Unternehmens eine weite Anerkennung erlangt hat und immer häufiger eingesetzt wird. Dies gilt insbesondere in Zeiten von Industrie 4.0 oder Big Data. Einzelne Prozessschritte werden in IT-Systemen dokumentiert, die dabei anfallenden Datenspuren werden auf diese Weise sinnvoll genutzt, um Produktionsprozesse oder Geschäftsvorgänge zurückzuverfolgen und eine neue Koordinierung von solchen Prozessen vorzunehmen. Möglich werden solche Optimierungen erst durch die Tatsache, dass heutzutage kaum noch Vorgänge innerhalb eines Unternehmens stattfinden, die nicht mindestens von einem IT-System erfasst werden. Bei jeder Bestellung, bei verschiedenen Fertigungsvorgängen bis hin zur Lieferung eines Produktes entstehen so genannte digitale Fußabdrücke, die sinnvoll genutzt werden können.

Verschiedene Techniken des Process Mining

Process Mining soll die Überwachung von Geschäftsvorgängen oder Prozessen mit einer hohen Präzision analysieren, überwachen und bei Verbesserungen helfen. Dabei setzt man auf verschiedene Techniken, die hier zum Einsatz kommen. Eine gewisse Rolle dabei spielt auch die künstliche Intelligenz, die in der heutigen Zeit so weit fortgeschritten ist, dass sie bei einzelnen Systemen in der Lage ist, autonom Prozessmodelle zu entwerfen.

  • Die automatische Prozesserkennung verwendet so genannte Logdateien, um mithilfe von künstlicher Intelligenz neue Prozessmodelle zu entwerfen. Sie bildet damit die Grundlage für eine weitere Analyse und wird ebenfalls verwendet, um das vorliegende Netzwerk detailliert abzubilden und die an den jeweiligen Schritten verschiedener Vorgänge beteiligten Ressourcen aufzuzeigen.
  • Eine weitere Technik besteht aus den Konformitätsprüfungen. Diese Technik wird verwendet, um von einer Prozesserkennung erstellte Modelle auf Übereinstimmungen mit einem vorgegebenen Prozessvorgang zu überprüfen. Hierbei geht es um die Feststellung, ob aufgezeichnete Prozesse einem vorgegebenen Verhalten entsprechen oder gewissen Konformitätsregeln genügen.
  • Ebenfalls eine häufig angewendete Technik ist die Variantenanalyse. Hierbei werden verschiedene Fälle von Geschäftsvorgängen untersucht, die zu positiven oder negativen Ergebnissen geführt haben. Dabei werden die Unterschiede der jeweiligen Arbeitsabläufe genau analysiert und aufgrund von dabei gewonnenen Daten Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet.
  • Die Technik des Performance Mining verwendet verschiedene Statistiken über Prozessleistungen. Dabei werden die Ergebnisse anhand von Prozessmodellen, möglichen Engpässen, Nacharbeiten sowie die in einem Unternehmensprozess immer wieder auftretenden Schwachstellen hervorgehoben und die darin verborgenen Effizienzmängel sichtbar gemacht.

Das Process Mining und seine Vorteile

Wie am Anfang schon erwähnt, geht das beim Process Mining darum, eine gewisse Transparenz innerhalb der in einem Unternehmen anfallenden Datenmengen zu gewinnen. Genau diese Transparenz ermöglicht es dem Unternehmen, einzelne Vorgänge zu verbessern, prozessbezogene Entscheidungen (gegebenenfalls neu) zu treffen und es auf diese Weise zu einem gewissen Know-how zu bringen. Es handelt sich um ein sehr wichtiges Gebiet der digitalen Transformation. Besonders die automatisierte Geschäftsprozesserkennung mithilfe künstlicher Intelligenz ermöglicht einen einfachen und schnellen Einstieg in diese Technik. Im Idealfall wird der Vorgang gleich mit in verschiedene Bereiche der Digitalisierung von Unternehmen eingearbeitet. Hierfür stehen den Unternehmen verschiedene Process Mining Tools zur Verfügung, die aufgrund neuartiger Algorithmen auch parallel stattfindende Prozessschritte analysieren und Engpässe oder Schwachstellen aufdecken können.